Anja "On Air" am Montag, 26.1.15, 10 bis 11.00 Uhr

So, es gibt wieder etwas zu berichten! Um ein bisschen Promo für mein Buch zu machen, zauberte Urs die Adresse eines Radiosenders aus dem Hut. Es handelte sich dabei um den Sender "Freies Radio Wiesental" in Schopfheim (UKW 104.5 MHz, Kabel 89.35 Mhz, Webradio http://sender.freies-radio-wiesental.de/page,Empfang).

 

Urs stellte den Kontakt her, Herr Deschler, der Geschäftsführer des Senders, und ich machten den Rest.

 

Die Terminfindung war dank der Weihnachtstage nicht ganz einfach. Schließlich konnten wir uns aber nach ein paar E-Mails auf den 20. Januar 2015 einigen. Herr Deschler bot verschiedene Möglichkeiten an, wie man die Sendung aufnehmen könnte. Zum Beispiel hätte man telefonisch ein Interview machen können oder eine Aufzeichnung im Studio. Ich entschied mich für das Studio, denn ich war noch nie in einem Radiosender, erst recht nicht, um (m)eine Sendung aufzunehmen! Das war vielleicht aufregend! Also packte ich meinen Freund Thomas unter den Arm, oder eher er mich ins Auto, und wir fuhren um drei Uhr des 20. Januar 2015 los Richtung Deutschland - und damit ins Abenteuer.

 

Man müsste meinen, eine Baslerin kennt den Weg über die Grenze... Aber weit gefehlt! Obwohl ich mir sicherheitshalber die schnellste Route auf mein Handy heruntergeladen hatte, der Punkt auf der interaktiven Karte unserem Auto auch brav folgte, kamen wir noch nicht einmal bis zur Grenze. Wir schafften es tatsächlich, über der Diskussion, ob wir nun Richtung Lörrach oder Karlsruhe fahren sollten, den Weg Richtung Frankreich einzuschlagen. Wie peinlich... Auf dem Voltaplatz hieß es dann erst mal umkehren.

 

Einen U-Turn später starteten wir einen neuen, erfolgreicheren Versuch: Wir passierten die deutsche Grenze. Wir nahmen die Autobahn Richtung Karlsruhe und auf Höhe des Abzweigers nach Lörrach meinte ich: "Och, da wären wir ja nicht soooo falsch gewesen, wenn wir von Anfang an Richtung Lörrach gefahren wären." Hätt ich nur besser auf meine eigenen Worte geachtet ... An der Ausfahrt vorbeigerauscht sagte mir eine innere Stimme, ich solle doch mal das Handy konsultieren ... Der Punkt auf der Karte folgte uns immer noch - und war komplett weg von der eingespeisten Route ... Leicht rötlich angelaufen vor Ärger über dieses zweite Versagen meinerseits ließ ich meinen geduldigen Chauffeur umkehren.

 

Anlauf drei passte dann endlich. Wir erreichten unser Ziel und das auch pünktlich, denn wir hatten ja in weiser Voraussicht für einen Weg von einer halben Stunde eine Stunde eingeplant. Um 15.50 Uhr trafen wir in Schopfheim ein, fanden den Sender auf Anhieb und auch noch einen Parkplatz. Was für ein Glück! Als wir an der Tür klingelten, wurden wir auch gleich eingelassen.

 

Zuerst fragten wir, ob der Parkplatz gegenüber der Konditorei in Ordnung wäre und wir das Auto dort stehen lassen könnten. "Klar!", lautete die Antwort, "wenn ihr die Parkuhr gefüttert habt?" Zwei verdutzte Gesichter guckten verlegen auf ihre Schuhspitzen. Nein, hatten wir nicht. Und nein, wir dachten auch nicht daran, Euros mitzubringen! Ist ja nicht so, dass uns nicht klar gewesen wäre, dass wir nach Deutschland fahren ... Herr Deschler sprang hilfsbereit ein und spendierte den Euro. Wenn das kein guter Start war, dann weiß ich auch nicht.

 

Während Thomas die Parkuhr fütterte, fütterte Herr Deschler mich mit Infos darüber, wie sich das mit dem Studio so verhält. Wir hatten im Vorfeld bereits vereinbart, dass ein Teil der Sendung aus einem Interview bestehen und ich dann noch drei Blöcke à je 5-7 Minuten aus meinem Buch vorlesen soll.

 

Gesagt, getan. Thomas kehrte von der Fütterung der Parkuhrtiere zurück und er durfte dann auch in dem mit schwarzen Schaumstoffeierschachteln ausgekleideten Aufnahmeraum Platz nehmen. Mein Platz war vor dem Mischpult zusammen mit Herrn Deschler.

 

Wir setzten unsere Kopfhörer mit den Mikrofonen auf und ab diesem Augenblick war die Welt rundherum nur noch dumpfes Nichts. Ich konnte lediglich noch die Stimme von Herrn Deschler sowie meine eigene über die Kopfhörer hören, und ein leises Rauschen von einer Livesendung, die frequenzmäßig nicht ganz ausgeblendet werden konnte.

 

Wir nahmen erst das Interview auf, dann meine drei Leseblöcke. Alles klappte ohne nennenswerte Komplikationen und nach einer Stunde waren wir durch. Wir plauderten dann noch eine Weile und machten ein paar Fotos, wovon in der folgenden Fotogalerie schon mal ein paar aufgeschaltet sind - mehr werden folgen.

 

Herr Deschler gab mir dann noch die Hausaufgabe, ein paar Songs auszuwählen, mit denen die Sendung ergänzt würde. So würde schlussendlich alles in allem ein Programm von einer Stunde entstehen. Den Heimweg schafften wir dann ohne Umwege.

 

Ich muss sagen, das alles hat riesigen Spaß gemacht, trotz oder auch wegen der Startschwierigkeiten. Ich habe die Zeit im Sender "Freies Radio Wiesental" sehr genossen und freue mich, dass ich Herrn Deschler kennenlernen durfte, bei dem ich mich hiermit auch nochmals herzlich für seine Zeit (und den Euro) bedanken möchte. In diesem Sinne machet's guet und bis zum nägschte Mol!

 

P.s.: Der Euro ist derzeit auf dem Postweg unterwegs zurück zu seinem S(p)ender ;)

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